Interview mit Regina Köpfli, Leiterin Bildungsklub, Pro Infirmis

Impro und Inklusion

Pro Infirmis unterstützt Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen bei der Lebensgestaltung und Teilhabe an allen wichtigen Lebensbereichen, wie zum Beispiel, Wohnen, Arbeit oder Freizeit.

 

Wieso gibt es bei Pro Infirmis den Bildungsklub? 

 

Menschen mit Lernbehinderung oder kognitiver Beeinträchtigung können dem Kurstempo eines Kurses der regulären Erwachsenenbildung oft nicht folgen. Aber auch sie wollen lernen. Deshalb bieten wir ein massgeschneidertes Kursprogramm an. Die Kursgruppen sind ausserdem kleiner. So haben auch sie eine Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln, Neues zu lernen und neue Leute kennen zu lernen.

 

 

Was verstehst Du unter Inklusion?

 

Inklusion bedeutet umfassende gesellschaftliche Teilhabe. Oder noch einfacher gesagt: Menschen mit Behinderung sollen so leben können wie andere auch. 

 

Was magst Du an Deiner Arbeit besonders?

 

Durch meine Arbeit stehe ich  mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt. Diesen vielfältigen Austausch schätze ich sehr. Wenn ich unsere Kurse besuche, sehe ich, mit welcher Freude und Begeisterung die Teilnehmenden jeweils bei der Sache sind. Das ist eine grosse Motivation für mich.

 

Wie sollen wir mit beeinträchtigten Menschen umgehen?

 

So wie wir das auch wollen: Respektvoll, ohne Vorurteile, offen und auf Augenhöhe.

 

Was hat Dich dazu bewogen, die Impro-Workshops in das Bildungsklub-Programm aufzunehmen?

 

Das Impro-Theater fasziniert mich wegen der Spontanität und der Kreativität, die es dazu braucht - das würde selbst auch gerne einmal ausprobieren.

 

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Manu und Bea sich auf die Voraussetzungen der Teilnehmenden einstellen können. Deshalb habe ich mich gefreut, sie als Kursleiterinnen im Bildungsklub Luzern zu engagieren.

 

Wo besteht in der Schweiz noch Bedarf an Inklusion?

 

Es mangelt noch in allen Lebensbereichen an Inklusion in der Schweiz. Doch mit dem Unterzeichnen der Uno-Behindertenrechtskonvention hat das Land gezeigt, dass es Willens ist, auf das Ziel hinzuarbeiten.

 

Was wünscht Du Dir für den Bildungsklub Luzern und Pro Infirmis?

 

Für den Bildungsklub wünsche ich mir, dass viele Teilnehmende das Angebot nutzen, um sich damit weiter zu entwicklen, neue Leute kennen zu lernen und Spass zu haben.

 

Für Pro Infirmis wünsche ich mir, dass es uns irgendwann nicht mehr braucht, weil Menschen mit Behinderung selbstverständlich dazugehören und sich in unserer Gesellschaft frei bewegen und entfalten können.

 

 

Vielen Dank für dieses interessante Interview!

 

Für das Interview: Manuela Ming

 

Für das Bild liegen die Rechte jedweder Art bei Regina Köpfli. Sie hat mir die Nutzung für dieses Interview erlaubt.

 

 

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